Niedersachsen klar Logo

Widerstand – Freiheit – Demokratie

Podiumsdiskussion am 19. Juni 2024 mit Generalstaatsanwalt Detlev Rust im Forum Medienhaus der Braunschweiger Zeitung zum Thema: „Eintreten für die Freiheit!“


Ein Abend, bei dem vor zahlreichen interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern im Medienhaus der Widerstand des 20. Juli 1944 gegen Adolf Hitler und sein diktatorisches Regime im Zentrum der Diskussion stand, mit regionalem und lokalem Bezug, etwa zu dem Braunschweiger Remer-Prozess aus dem Jahre 1952, in dem der frühere Generalstaatsanwalt Fritz Bauer die Anklage vertrat:

Der amtierende Generalstaatsanwalt Detlev Rust nahm am Abend des 19. Juni 2024 beim „Talk im Medienhaus“ an der Podiumsdiskussion zu diesem bedeutenden Thema „Eintreten für die Freiheit!“ zusammen mit der Historikerin Frauke Geyken, dem Historiker Matthias Steinbach sowie dem Publizisten und Autor Tobias Korenke, in seiner Person gleichzeitig als Stimme für 280 Nachfahren der Widerständler des 20. Juli 1944, unter Moderation von Henning Noske (Braunschweiger Zeitung) und Professor Dr. h.c. Gerd Biegel (Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte) teil.

Das Motto „Eintreten für die Freiheit!“ – rund 80 Jahre nach dem Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 – ist ein deutlich sichtbares Signal aller Beteiligten für Demokratie und gegen Geschichtsvergessenheit:
Es geht dabei um die Frage nach dem Aufrechterhalten einer Erinnerungskultur und dem Bemühen um Geschichtsvermittlung. Deutlich wurde bei den Impulsreferaten der Beteiligten, dass Widerstand gegen Unrecht Menschen unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher religiöser und politischer Weltanschauung verbinden kann und Unterschiede überbrückt. Damals wie heute. Aus der Geschichte zu lernen und die Demokratie zu stärken, war der gemeinsame Appell der Beteiligten auf dem Podium.

Hierzu bekräftigte Generalstaatsanwalt Detlev Rust:

„Schon Fritz Bauer würdigte in dem viel beachteten Prozess gegen den ehemaligen Generalmajor Otto Ernst Remer, der die Hitler-Attentäter verunglimpft hatte und deshalb angeklagt war, die Männer des 20. Juli 1944 als „Kämpfer für die Freiheit“. Wir bewahren das Andenken an diesen mutigen und beharrlichen Braunschweiger Juristen Fritz Bauer und stellen sehr bewusst die Erinnerungskultur gegen Geschichtsvergessenheit. Unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung ermöglicht und fordert dies zugleich. Dies ist von hoher Aktualität, gerade in Zeiten, in denen die Demokratie wieder vermehrt Angriffen extremistischer Kräfte ausgesetzt ist. In diesem Jahr, in dem wir auch das Jubiläum 75 Jahre Grundgesetz feiern, können wir dieses großartige Fundament für ein friedliches Zusammenleben in unserem liberalen, demokratischen Rechtsstaat nicht hoch genug wertschätzen und Bürgerinnen und Bürger nur ermutigen, für die Demokratie und ihre Rechte auf dem Boden des Grundgesetzes weiterhin einzustehen und jeder Bedrohung unserer grundrechtlich verbrieften Freiheit entgegenzutreten.“

Es zeigte sich bei interessierter Teilnahme und reger Diskussion, dass es ein starkes Engagement von Demokratinnen und Demokraten gibt, sich im Diskurs mit anderen nachhaltig für eine freiheitliche Gesellschaft einzusetzen. Um dies zu bewahren, sollte jede und jeder im Alltag klar Stellung beziehen gegen Ausgrenzung und Abwertung anderer, gegen diktatorische Tendenzen oder Sympathien.

Als Fazit bleibt: Es war ein guter Abend mit vielen ermutigenden Signalen.

Teilnehmende der Podiumsdiskussion am 19. Juni 2024   Bildrechte: Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig

Podiumsdiskussion am 19. Juni 2024 u.a. mit Generalstaatsanwalt Detlev Rust (3. von links)

Podiumsdiskussion am 19. Juni 2024 mit Generalstaatsanwalt Detlev Rust   Bildrechte: Generalstaatsanwaltschaft Braunschweig

Podiumsdiskussion am 19. Juni 2024 mit Generalstaatsanwalt Detlev Rust

Artikel-Informationen

erstellt am:
20.06.2024

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln